Eine neue Era: Absichtsbasierte Softwareinteraktion

Eine neue Era: Absichtsbasierte Softwareinteraktion

Das kürzlich angekündigte Bündnis zwischen dem US-amerikanischen FinTech-Unternehmen Ramp und Microsofts Copilot (hier ein Artikel aus VentureBeat) markiert einen Meilenstein in der Softwareindustrie. Diese Integration signalisiert nicht nur eine bedeutende Veränderung für die Tech-Community, sondern deutet auch auf das bevorstehende dritte Paradigma der Benutzeroberfläche hin, das die Geschichte der Informatik sowie der gesamten Arbeitswelt massgeblich prägen wird.

Die Evolution der Benutzerschnittstelle

Seit den Anfängen der Computer um 1945 hat sich die Benutzerschnittstelle in zwei Paradigmen entwickelt – vom Batch Processing zum befehlsbasierten Interaktionsmodell. Letzteres dominiert die Computerwelt seit über 60 Jahren und manifestiert sich in Befehlszeilen, textbasierten Vollbild-Terminals und grafischen Benutzeroberflächen. Alles leistungsstarke und langlebige User-Interfaces. Doch nun steht ein neues Zeitalter bevor.

Der Aufstieg des dritten Paradigmas

Generative KI-Tools wie ChatGPT und Bard repräsentieren das dritte Paradigma der Benutzeroberfläche. Hier liegt der Fokus nicht mehr auf befehlsbasierten Interaktionen, sondern auf absichtsbasierten Softwareinteraktionen. Der Nutzer gibt nicht mehr vor, wie der Computer agieren soll, sondern definiert stattdessen das gewünschte Ergebnis. Wie der Computer das Ergebnis umsetzt, wird dem Computer überlassen. Dieser grundlegende Wandel verschiebt den „Locus of Control“ vollständig.

Die Rolle des Prompt Engineers

Die derzeitigen generativen KI-Tools wie ChatGPT, Bard & Co. werden jedoch kaum repräsentativ für die Benutzerschnittstellen sein, die wir in einigen Jahren verwenden werden. Denn sie waren für eine andere Era gemacht und haben einige Probleme mit der Benutzerfreundlichkeit. Diese Probleme haben zur Entwicklung einer neuen Rolle geführt – dem „Prompt Engineer“. Die Aufgabe des Prompt Engineers ist es, KI-Modelle wie die hinter ChatGPT an den richtigen Stellen «zu kitzeln», damit sie die richtigen Ergebnisse ausgeben.

Microsofts strategischer Schachzug

Microsoft positioniert Copilot (der offizielle Chatbot der Firma) als das neue Betriebssystem und strebt danach, sich noch verstärkter in die Wertschöpfungskette jeder Softwareanwendung weltweit zu integrieren. Während andere SaaS-Anbieter GPT-Funktionen integrieren, um Benutzer stärker an Produkte zu binden, setzt Microsoft auf eine einheitliche Copilot-Oberfläche. Diese ermöglicht nahtlose Integrationen von Drittanbieter-Apps und hebt sich damit von der fragmentierten Konkurrenz ab.

Aus diesem Grund macht es Microsoft jedem leicht, seine Apps in das Copilot-Ökosystem zu integrieren, und nutzt dazu alle die Ökosystem-Apps, um Traction voranzutreiben. Anstatt zwischen verschiedenen Plattformen hin- und herzuspringen und mit einer Vielzahl von unzusammenhängenden GPTs zu interagieren, die nicht alle vollständig verstehen, was der Benutzer zu erreichen versucht, zielt Microsoft darauf ab, eine einzige Copilot-Oberfläche bereitzustellen, von der aus die Benutzer den Grossteil ihrer Arbeit erledigen können.

Neue Opportunitäten

Ansätze wie die Copilot-Ökosystem bieten zahlreiche neue Marktopportunitäten und repräsentieren für bestehende Anbieter gleichzeitig eine grosse Herausforderung, da sich das Spiel verändert. Wenden Sie sich gerne an alexander.hasler@adaptable-works.ch, wenn Sie mit uns herausfinden wollen, was diese Veränderungen für Sie bedeuten könnten.

Alexander Hasler
Alexander Hasler
CEO adaptable | works
www.betascale.ch

Alexander ist ein lösungsorientierter und optimistischer Teamplayer, der gerne im Team lernt, arbeitet, Spass hat und Erfolge feiert. Alexander verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz im Strategie- und Innovationsmanagement in der Schweizer Versicherungsbranche. Als Triathlet weiss er, wie wichtig Ausdauer und Kontinuität sind.

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